Wie Energiegenossenschaften und Stadtwerke zusammenarbeiten

Bürger, Kommunen und Stadtwerke spielen eine Schlüsselrolle bei der Energiewende in der Region. Kommunen gründen eigene Stadtwerke, kommunale Energieversorger ändern ihr Geschäftsmodell. 

Grundlage einer Kooperation können gemeinsame Ziele sein: Eine dezentrale Energieversorgung mit erneuerbaren Energien, die mehr Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen bringt und lokal einen Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Eine Kooperation zwischen Energiegenossenschaften und Stadtwerken ist naheliegend. Beide sind lokal verbunden und engagiert und wollen – je nach Ausrichtung des Stadtwerkes – die Energiewende vor Ort aktiv gestalten.

  • Energiegenossenschaften können Partner von Stadtwerken beim Bau von Kraftwerken mit regenerativer Energie sein. Sie können sich an der Finanzierung beteiligen, die Anlagen bauen und betreuen.
  • Stadtwerke unterstützen Energiegenossenschaften bei Energieprojekten, stellen Know-how für lokale Energieprojekte und Dächer aus dem kommunalen Umfeld zur Verfügung.
  • Stadtwerke initiieren Energiegenossenschaften bzw. beteiligen sich an ihnen.
  • Energiegenossenschaften beteiligen sich an Stadtwerken.

Unsere Münster-Energie eG: Stadtwerke und Bürger als Kooperationspartner

Die Energiegenossenschaft Unsere Münster-Energie eG kooperiert mit den Stadtwerken Münster. Die Stadtwerke projektierten und bauten drei Windenergieanlagen in Münster. Die Genossenschaft kaufte die Windräder und betreibt sie. Mehr zur Kooperation

EnergieGenossenschaft KaufungerWald eG: Bürger beteiligen sich an Windpark

Die EnergieGenossenschaft KaufungerWald eG und fünf andere Energiegenossenschaften haben sich 2017 am Windpark „Stiftswald“ bei Kaufungen der Städtischen Werke AG Kassel beteiligt. 2018 plant die EnergieGenossenschaft eine Beteiligung am Gemeindewerk Kaufungen. Mehr zur Kooperation

BürgerEnergie Jena eG: Beteiligung an den Stadtwerken

Als erste Großstadt in Deutschland beschloss Jena zwei Prozent der Energiesparte der Stadtwerke Jena an eine Bürger-Energiegenossenschaft, die Bürgerenergie Jena eG, zu verkaufen. Damit können Bürgerinnen und Bürger langfristig Geld in der Region investieren und sich für das soziale und ökologische Handeln der Stadtwerke Energie Jena-Pößneck GmbH und der jenawohnen GmbH, Thüringens größter Wohnungsgesellschaft, als Mitgesellschafter/-innen einsetzen. Mehr

Solingen: Gemeinsam die Energiewende in der Region voranbringen

Die BürgerEnergie Solingen eG (BESG) kooperiert mit den örtlichen Stadtwerken bei einem gemeinsamen Stromprodukt und einem gemeinsamen Unternehmen, das Erneuerbare Energien Anlagen projektierten soll. Mehr

Wolfhagen: Energiewende demokratisch

Die Stadt Wolfhagen in Nordhessen hat über eine BürgerEnergie-Genossenschaft die Bürger an ihren Stadtwerken beteiligt – und die Energieversorgung demokratisiert. Ein Energiesparfonds unterstützt die Mitglieder bei der Reduzierung der Stromkosten. Mehr

Steinfurt: Bürgerenergiegenossenschaft beteiligt sich an Stadtwerken

Steinfurter Bürger gründeten die Bürgerenergiegenossenschaft Steinfurt (BEGST), um sich an den Stadtwerken Steinfurt zu beteiligen. Sie wollten zum Vertragsablauf Anteile des RWE-Konzerns an den Stadtwerken übernehmen. Der Rat der Stadt unterstütze die Idee. Die BEGST ist seit Anfang 2016 mit 15% an den Stadtwerken Steinfurt beteiligt - und sichert sich so direkten Einfluss der Bürger auf die kommunale Energieversorgung. Mehr im Best-Practicebeispiel der EnergieAgentur.NRW

Trier: "Wir haben Ziele und Werte definiert"

Wie Stadtwerke, Volksbank und Energiegenossenschaft gemeinsam die Energiewende in der Region Trier voranbringen. Interview mit Marc Steinert, Vorstand der TRENEG Trierer Energiegenossenschaft eG aus der Studie „Geschäftsmodelle für Bürgerenergiegenossenschaften“. 

Beispiele von Kooperationen

 In Oberrosphe kooperieren die Stadtwerke Marburg und die örtliche Bioenergiedorf-Genossenschaft. Durch einen Rahmenvertrag mit den Stadtwerken können die 240 Haushalte im Ortsteil von Wetter in Hessen 100% Ökostrom beziehen. Zum Artikel

Bürger beteiligen sich am Stromnetz: Die Stadt Titisee-Neustadt im Hochschwarzwald hat das lokale Stromnetz zurückgekauft und will es selbst betreiben. Dazu hat die Kommune mit dem genossenschaftlichen Ökostromanbieter EWS Schönau die Stromgesellschaft Energieversorgung Titisee-Neustadt (EVTN) gegründet. Eine Bürgerenergiegenossenschaft wird zu zehn Prozent an der EVTN und damit am Stromnetz beteiligt.

Hintergrund

Wie Kommunen und Bürgerenergiegenossenschaften gut zusammenarbeiten

Kommunen und Bürgerenergiegenossenschaften verfolgen gemeinsame Ziele. Was liegt also näher, als die Kooperation von „Kommunalenergie“ und „Bürgerenergie“? Deshalb hat das Landesnetzwerk Bürgerenergiegenossenschaften Rheinland Pfalz e.V. (LaNEG) die Broschüre „Gemeinsam stärker - Wie Kommunen und Bürgerenergiegenossenschaften gut zusammenarbeiten“ veröffentlicht. Sie beleuchtet in einem Kapitel auch die Kooperation mit Stadtwerken.

Zum kostenfreien Download auf der LaNEG-Website

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