Wer sind wichtige Akteur*innen und Bezugsgruppen? Was sind Ziele, Motive und Einstellungen dieser Stakeholder? Welchen Einfluss haben sie? Bürgerenergiegenossenschaften handeln und interagieren in einem Geflecht unterschiedlicher Beziehungen. Die Gesamtheit der Bezugsgruppen bildet ein Ökosystem, das lokal ganz unterschiedlich ist und spezifische Chancen und Herausforderungen für Energiegenossenschaften in sich birgt.
Dieses Ökosystem zu kennen, wirkt sich entscheidend auf den Erfolg von Genossenschaften aus. Es geht im Kern darum, möglichst gute Bedingungen für eine nachhaltige Energiewende in Bürger*innenhand zu schaffen. Potentiale und Hürden des Ökosystems stehen im Mittelpunkt der aktuellen Broschüre „Das Ökosystem der Bürgerenergie“ des Bündnis Bürgerenergie (BBEn). Das Netzwerk Energiewende Jetzt hat zusammen mit dem BBEn die Konzeption der Broschüre erstellt, zahlreiche Texte geschrieben und das Projekt redaktionell mit begleitet.
Stakeholder kennen und gewinnen
Die Methode der Stakeholder-Analyse wird am Anfang der Broschüre ausführlich vorgestellt. Damit können Bürgerenergiegenossenschaften ihr eigenes Ökosystem untersuchen. Sie identifizieren und analysieren die wichtigsten Bezugsgruppen und leiten daraus ihre Strategie und entsprechende Aktivitäten ab.
Der Blick nach innen
Welche Kompetenzen braucht die Bürgerenergiegenossenschaft und wie bekommt sie diese? Wie kann sie so erfolgreich wachsen, dass bezahlte Arbeitskräfte eingestellt werden können? Wie gewinnt sie mehr Frauen? Und wie gründen engagierte Menschen eine Energiegenossenschaft? Ein Kapitel der Broschüre widmet sich den internen Stakeholdern.
Die Basis des Erfolgs – Menschen begeistern und gewinnen
Bürger*innen für die regionale Energiewende motivieren, Mitglieder und Stromkund*innen gewinnen, Bewohner*innen im Quartier für E-Carsharing begeistern: In einem weiteren Kapitel geht es darum, wie Bürgerenergiegenossenschaften Menschen beteiligen. Ein Fokus: Wie können Bürgerenergie und Fridays for Future erfolgreich kooperieren?
Energiewende gemeinsam
Die Ziele sind die gleichen: Wirksame Maßnahmen für den Klimaschutz, die Wertschöpfung in der Region halten und eine dezentrale und erneuerbare Energieversorgung. Welche Chancen sich eröffnen, wenn Bürgerenergiegenossenschaften, Kommunen und Stadtwerke oder Akteur*innen eines Landkreises an einem Strang ziehen, ist Thema eines weiteren Kapitels.
Stärken nutzen – Projekte und Kund*innen gewinnen
Bürgerenergiegenossenschaften brauchen Projekte, Kund*innen und Kooperationspartner, um ihre Ziele zu erreichen. Welche Stärken kann die Genossenschaft in die Waagschale werfen? An Praxisbeispielen wird die gewinnbringende Zusammenarbeit mit Unternehmen, Wohnungsunternehmen, Kirchen und Banken beschrieben.
Wie Klimaschutz, Umwelt- und Naturschutz zusammenkommen
Energiewende-Akteur*innen und Umwelt- und Naturschützer*innen haben viele gemeinsame Ziele und Werte. Doch besonders bei Windprojekten sind sie oft Gegenspieler*innen. Es geht auch anders. Die Beispiele in diesem Kapitel zeigen, wie sich der Ausbau der erneuerbaren Energien mit Bürger*innenbeteiligung, Natur- und Artenschutz vereinbaren lässt.