08. August 2020

Nachhaltiges Energiekonzept für das Quartier

Die Bürgerenergiegenossenschaft EnergieNetz Hamburg eG hat gemeinsam mit der NATURSTROM AG ein dezentrales Energiekonzept für ein Neubauquartier in Hamburg umgesetzt.

Foto: Energienetz Hamburg eG

Die sechs Gebäude der Baugenossenschaft der Buchdrucker eG im Quartier „Hinter der Lieth“ mit insgesamt 78 Wohnungen werden über ein Nahwärmenetz von einem biogasbetriebenen Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Wärme versorgt. Zusätzlich zum BHKW mit einer elektrischen Leistung von 20 Kilowatt und einer thermischen Leistung von 47 Kilowatt ist ein Spitzenlastkessel für besonders kalte Tage installiert. So beziehen die Mieter*innen klimaneutral Raumwärme und Warmwasser

Auch der Strombedarf des Quartiers wird zu großen Teilen lokal erzeugt. Dafür sorgt eine über drei der sechs Häuser verteilte Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von knapp 120 kWp, die etwa 48.000 Kilowattstunden sauberen Sonnenstrom pro Jahr erzeugt. Zusätzlich erzeugt das BHKW mit einer elektrischen Leistung von 20 Kilowatt Strom, der vor Ort genutzt wird.

„Die Zusammenarbeit mit der Baugenossenschaft der Buchdrucker eG war von Anfang an positiv“, sagt Matthias Ederhof, Vorstand der EnergieNetz Hamburg eG. Auf den Weg gekommen ist das Porjekt über ein aktives Mitglied der EnergieNetz Hamburg, das als Mieter auch gleichzeitig Mitglied der Buchdrucker eG ist. Das Energiekonzept hat die Energiegenossenschaft zusammen mit der Naturstrom AG entwickelt und realisiert. Die Genossenschaft  hat unter anderem den Stromvertrieb übernommen und mittlerweile mehr als 80 Prozent der Mietparteien als Stromkund*innen gewonnen.

Viele Hamburgerinnen und Hamburger wollten die Energiewende in der Stadt vorantreiben, so Mathias Ederhof. „Das Quartier ‚Hinter der Lieth‘ zeigt, dass das bürgernah umgesetzt werden kann. Es ist damit ein weiterer Schritt auf dem Weg zu einer dezentralen, bürgernahen und klimaschonenden Energieversorgung hier in der Hansestadt.“

Allerdings ist es für Energiegenossenschaften oft schwierig, mit größeren privaten und kommunalen Wohnungsunternehmen oder Wohnungsgenossenschaften zu kooperieren. Im Hamburg arbeiten laut Matthias Ederhof die großen Wohnungsgenossenschaften eher mit großen Partnerunternehmen zusammen. Zudem sei der Wettbewerb beim Thema Wärme hoch.

Neben kleinen bis mittleren Wohnungsgenossenschaften bleiben solche, die auf Nachhaltigkeit setzen. In Regensburg hat die dortige Bürger Energie Region Regensburg eG (BERR eG) zwei Mieterstromprojekte mit der NaBau eG in umgesetzt, die eine nachhaltige ökologische Bauweise setzt. Die HEG Heidelberger Energiegenossenschaft zum Beispiel hat mittlerweile einige Mieterstrommodelle mit selbstorganisierte Wohnprojekten durchgeführt.

 

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