Projekt EUCENA - die europäische Bürgerenergie-Akademie

EUCENA, die europäische Bürgerenergie-Akademie, unterstützt Bürgerenergie-Bewegungen in ganz Europa. Sie fördert die Vermittlung und Weitergabe von Wissen zwischen Südost- und Mitteleuropa. In Deutschland sind das Bündnis Bürgerenergie e.V. als Projektpartner und das Netzwerk Energiewende Jetzt e.V. Akteure von EUCENA.

Update: Coaching erfolgreich abgeschlossen

Nach einem Jahr konnten die Coachings mit ausgewählten Bürgerenergiegenossenschaften (BEGen) erfolgreich abgeschlossen werden. Die Friedensfördernde Energie-Genossenschaft Herford eG plant auf einer früheren Boden- und Bauschuttdeponie in Herford-Diebrock eine große 2,3 MWh Photovoltaikanlage. Außerdem ist ein Vertrag mit dem Deutschen Roten Kreuz Herford-Stadt zur Ausstattung zweier Kindergärten und der Geschäftsstelle mit Photovoltaikanlagen unterschrieben. Ab Anfang Juli hat die Genossenschaft Fabian Stoffel angestellt, der vor allem die PV-Projektentwicklung voranbringen soll. Die Energiegenossenschaft Ilmtal eG beschäftigt mit Christopher Gieb seit Mai einen hauptamtlich beschäftigten Projektentwickler. Im Laufe des Coachings wurde ein Businessplan für die PV-Projektierung entwickelt und auf lohnende Geschäftsmodelle fokussiert. „Wir haben das klare Ziel zu wachsen“, sagt Vorstand Matthias Golle. Projekte gebe es genug.

Im September fand ein gemeinsamer Abschlussworkshop in Kassel statt, bei dem die Genossenschaften die Entwicklungen des letzten Jahres vorgestellt haben. Neben den gecoachten Genossenschaften waren auch andere BEGen und Gründungsvorhaben vor Ort und konnten Erfahrungen austauschen. Ein schöner Abschluss des gemeinsamen Coachings, auch weil die Friedensfördernde Energie-Genossenschaft Herford eG und die  Energiegenossenschaft Ilmtal eG sich stark weiterentwickelt haben und ihr Wissen mit anderen teilen konnten.

Coaching: Bürgerenergiegegenossenschaften weiterentwickeln

Lohnende Geschäftsfelder entwickeln oder ausbauen, Menschen begeistern und gewinnen, bezahlte Strukturen schaffen. Das sind Themen des neun bis zwölfmonatigen exemplarischen Coachings von drei Bürgerenergiegenossenschaften. Viele Bürgerenergiegenossenschaften sind an ihre Grenzen gekommen, denn sie beruhen meist auf ehrenamtlichem Engagement. Ein weiteres Entwicklungshindernis ist, dass in vielen Bürgerenergiegemeinschaften Frauen und junge Menschen stark unterrepräsentiert sind.  Mit dem Coaching und Workshops vor Ort erhalten Verantwortliche und Aktive gezielt Impulse zur Weiterentwicklung. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme mit einer Stärken-Schwächen-Analyse arbeiten wir gemeinsam an einer Entwicklungsstrategie, konkreten Zielen und einem Maßnahmenplan. Ein Schwerpunkt dabei: Konzepte zum Gewinnen von jungen Menschen und Frauen.

Haben Sie Interesse am Coaching? Dann wenden Sie sich an: info@netzwerk-energiewende-jetzt.de

Modelle für eine regionalen Vernetzung und Zusammenarbeit von Bürgerenergiegenossenschaften 

Ziel dieses Teilprojektes war es, in zwei Modellregionen Kräfte zu bündeln, Wissen und Know-how auszutauschen, dauerhafte Kooperationen aufzubauen und evtl. gemeinsame Gesellschaften zu gründen. Die regionalen Gruppen starteten mit einem viertsündigen Online-Kick-off-Meeting, auf welches jeweils vier weitere moderierte Treffen folgten.

Rheinland-Pfalz: Zusammenarbeit bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen

In einer Projektgruppe von Bürgerenergiegenossenschaften ging es hier um die Zusammenarbeit zwischen Bürger*innen, Energiegenossenschaften, Städten und Gemeinden. Der Grund: Die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen wird von den lokalen Behörden entschieden (Landnutzungs- und Entwicklungsplan). Sehr interessant ist die Idee der Solar-park-Biotope: So kann Blumen, Bienen und anderen Insekten, die auf der roten Liste stehen, ein Lebensraum geboten werden, während Sonnenenergie erzeugt wird.

Im Laufe der Zusammenarbeit wurden fünf Modelle herausgestellt, die für Genossenschaften die im Rahmen von Photovoltaik-Freiflächenprojekten zusammenarbeiten möchten, interessant sind. 

Modell I: Einzelne BEG kooperiert mit Projektentwickler*in

  • Flächensicherung durch das Projektierungsunternehmen
  • Angestrebter Anteil der BEG: 25,1% an der Projektgesellschaft
  • BEG als Akzeptanzverstärker, Unterstützerin vor Ort und als Zugang zu Gemeinden und Kommune

Modell II: Einzelne BEG kooperiert mit Projektentwickler*in plus

  • Wie Modell I mit zusätzlichen Aufgaben für die BEG

    Modell III: Zwei BEGen kooperieren

    • Die beiden BEGen möchten gemeinsam ein Marktgebier bearbeiten
    • Besitzen und betreiben den Solarpark gemeinsam
    • Akquirieren die Flächen und schließen die Nutzungsverträge

    Modell IV: BEGen kooperieren mit Projektentwickler*innen

    • Projektierung durch Projektierungsunternehmen
    • Mehrere BEGen schließen sich zusammen um mit dem Projektierungsunternehmen zusammen zu arbeiten

    Modell V: BEG - alles aus einer Hand

    • Die BEG akquiriert die Fläche,
    • ist Bauherrin,
    • besitzt und betreibt die Fläche.

    Thüringen: Gemeinsame Akquisition und Projektentwicklung für PV-Dachanlagen

    Da die meisten Bürgerenergiegenossenschaften auf freiwilligem Engagement beruhen, sind die Qualifikationen und Zeitressourcen begrenzt. Deshalb überlegen einige Energiegenossenschaften beim Thema Projektentwicklung und -gewinnung zu kooperieren. Wie sich die Idee sinnvoll umsetzen lässt, ist Thema in der zweiten Modellregion.

    Erkenntnisse aus den Modellregionen

    • Die Erfahrungen und Bedürfnisse der BEGen sind sehr unterschiedlich
    • Es hat sich keine feste Kooperation unter den Genossenschaften entwickelt
    • Der Austausch wurde als wertvoll wahrgenommen
    • Projektentwicklung braucht professionelles Vorgehen
    • BEGen müssen aktiv handeln, um Geschäftsfelder für sich zu erschließen

      

     

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