02. Februar 2012

Energie dezentral, umweltgerecht und demokratisch erzeugen

Projektentwickler für Energiegenossenschaften wollen die Energiewende von unten voranbringen. Die ersten 14 in Thüringen haben im Augustinerkloster in Erfurt Ende Januar ihre Zertifikate bekommen.

 

"Eine „Ethik des Genug“ ist lustvoller Qualitätsgewinn“ - Oberkirchenrat Stefan Große, Finanzdezernent der Ev. Kirche in Mitteldeutschland

Vier Monate lang haben sich die 14 Teilnehmer der Weiterbildung „Projektentwickler für Energiegenossenschaften“ in der Gründung von Energiegenossenschaften: Von der Geschäftsidee, der Ausgestaltung der Satzung, dem Wirtschaftsplan bis zu Finanzierung  und einem ersten Projekt. Zeitintensiv war das, aber auch lohnend, so die Teilnehmer. Nun sollen und wollen die ausgebildeten Projektentwickler lokale und regionale Energiegenossenschaften initiieren und bei der Gründung unterstützen.

Matthias Pietsch will mit anderen im Sommer eine Genossenschaft in Leipzig gründen. Die neue Energie Leipzig soll mit Solarprojekten starten, später auch Blockheizkraftwerke, Biogasanlagen und Windkraft betreiben. Außerdem wollen sich die Mitglieder für eine nachhaltige Lebensweise einsetzen. 
Projektentwicklerin Katharina Habersbrunner hat schon die Bürgerenergiegenossenschaft BENG eG in München gegründet, wo sie im Vorstand ist. Sie engagiert sich nun für ein Windkraftprojekt im Landkreis Regensburg.

Zertfikate für neu ausgebildete Projektentwickler für Energiegenossenschaften (rechts im Bild Annelie Hollmann, Projektleiterin der Fortbildung /EEBT)

Die Weiterbildung war Teil Kampagne „Klimawandel – Lebenswandel“ der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Durchgeführt haben das Projekt die Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen (EEBT), die Deutsche Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung e.V. (DEAE) und die innova eG Leipzig/Freiburg. Das Thüringer Wirtschaftsministerium hat die Qualifizierung gefördert. Für Wirtschaftsminister Matthias Machnig sind Energiegenossenschaften ein Zukunftsmodell. „Die Bürger können einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten und mit Wind- oder Solarparks ihren eigenen Strom produzieren.“ 

„Wir modernen Menschen brauchen wieder das richtige und lebensdienliche Maß. Das kann sogar ein Mehr an Lebensqualität bedeuten“, sagte Oberkirchenrat Stefan Große, der Finanzdezernent der Ev. Kirche in Mitteldeutschland, als Vertreter der Landesbischöfin. Dazu gehöre der Einstieg in die „Solar-Spargesellschaft“. 

„In dezentralen, regionalen Lösungen liegt die Zukunft“, sagt Dr. Burghard Flieger, Studienleiter der Weiterbildung und Vorstand der innova eG. „Durch Energiegenossenschaften wird die Energieversorgung demokratisiert.“ 

Der nächste Kurs in Thüringen ist für den 17. September 2012 geplant. Anmeldungen und Information: Annelie Hollmann, 0361-22248470

Zur Presseinformation der Ev. Kirche in Mitteldeutschland

 

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